Dienstag, 21. Juli 2020

Residenzschloss Mergentheim | Allgemeines 24. Juli 1664: Hochmeister Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg wird geboren

Am 24. Juli 1664, genau vor 356 Jahren, wurde Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg geboren. Er hatte mehrere hohe kirchliche Ämter inne, unter anderem war er Fürstbischof von Breslau. Als Hochmeister und Oberhaupt des Deutschen Ordens reorganisierte er die Verwaltung des Ordens. Bis heute sichtbar ist er als Bauherr: Er ließ den barocken Neubau der Schlosskirche in Mergentheim beginnen.

EINE KIRCHLICHE FAMILIE

Franz Ludwig wurde als neuntes von siebzehn Kindern des Kurfürsten Philipp Wilhelm von der Pfalz und Elisabeth Amalie Magdalena von Hessen-Darmstadt am 24. Juli 1664 geboren. Die Familie nahm eine zentrale Stellung unter den katholischen Fürsten im Reich ein: Sechs der Söhne besetzten insgesamt 21 Bischofsämter und mehr als 40 weitere Ämter in Klöstern und Stiften ein. Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg war Fürstbischof und Oberster Landeshauptmann von Breslau, außerdem Kurfürst und Erzbischof von Trier und Mainz. Viele dieser Ämter erhielt er in Nachfolge seines früh verstorbenen Bruders Ludwig Anton – so auch das des Deutschen Hochmeisters, zu dem ihn das Generalkapitel im Jahr 1694 wählte.

 

DIE FUNKTIONEN DES HOCHMEISTERS

Der Hochmeister bekleidete das höchste Amt im Deutschen Orden. Diese Position wurde vor allem durch den Amtsinhaber geprägt – die tatsächlichen Befugnisse waren in der Vergangenheit kaum festgelegt. Oft war das Amt des Hochmeisters nur eines unter mehreren. Viele Hochmeister residierten kaum jemals in Schloss in Mergentheim, obwohl hier die Hauptverwaltung der Deutschen Ordens untergebracht war. Die Geschichte der Hochmeister-Residenz ist international und spiegelt die Geschichte des Deutschen Ordens wider: Sie wechselte von Akkon im Heiligen Land nach Venedig und auf die Marienburg in Preußen, dann nach Königsberg und schließlich nach Mergentheim.

 

EIN GROSSER FÖRDERER DER KUNST
Obwohl Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg fünf geistliche Würden gleichzeitig innehatte, erlangte er keine höheren kirchlichen Weihen. Der Deutsche Orden kannte das feierliche Gelübde der Armut, Ehelosigkeit und des Gehorsams – auch das legte dieser Hochmeister nie ab. Dennoch gehört er zu den führenden Persönlichkeiten der katholischen Kirche im Deutschland des frühen 18. Jahrhunderts. Zahlreiche Reformen der Verwaltung gehen auf ihn zurück, etwa eine Vereinheitlichung des Finanzwesens. Außerdem war er ein großer Förderer der Kunst.

 

BAUARBEITEN IN MERGENTHEIM

Im Jahr 1730 schrieb Franz Ludwig nach Mergentheim, dass er gerne an Hochfesten einen Reliquienschrein auf dem Hochaltar der Schlosskapelle aufstellen wolle. Die Hofkammer teilte ihm daraufhin mit, in welch schlechtem Zustand die Kirche sei. Daraufhin beschloss Franz Ludwig einen größeren Neubau. Er starb jedoch im Jahr 1732 – noch vor der Fertigstellung der neuen Schlosskirche. Sein Nachfolger im Amt des Hochmeisters, Clemens August von Bayern, vollendete das Projekt und weihte die Kirche 1736 feierlich ein.

 

Service und Information
ÖFFNUNGSZEITEN

Residenzschloss Mergentheim

Mi -So und Feiertage10.30 bis 17.00 Uhr

 

Besondere Hinweise: Ausstellungsräume zur Jungsteinzeit geschlossen; Ausstellung „Rom lebt!“ geöffnet

 

Schlossgarten

Tagsüber frei zugänglich

 

KONTAKT

Residenzschloss Mergentheim

Deutschordensmuseum

Schloss 16

97980 Bad Mergentheim

Tel. +49(0)7931.52212

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