Residenzschloss Mergentheim, Schloss von außen

Der Deutsche Orden und sein SchlossMeilensteine

Zunächst gehörte die Burg den Herren von Hohenlohe. Dann stifteten sie ihre Wasserburg zu Beginn des 13. Jahrhunderts an den neugegründeten Deutschen Orden. Das Residenzschloss Mergentheim war jahrhundertelang der repräsentative Sitz des Deutschen Ordens. Im 20. Jahrhundert entwickelte sich das Schloss zu einem der wichtigsten Museen Nordwürttembergs.

Residenzschloss Mergentheim, Portrait Heinrich von Hohenlohe

Heinrich von Hohenlohe war der siebte Hochmeister des Deutschen Ordens.

Eine bedeutende Stiftung

Die Geschichte des Residenzschlosses beginnt im 12. Jahrhundert mit einer Burg der Grafen von Lauda auf der Ostseite des Ortes Mergintaim. Die Grafen von Hohenlohe, eine sehr wohlhabende fränkische Adelsfamilie, bauten sie zur Wasserburg aus. 1219 verschenkten die drei Brüder Heinrich, Andreas und Friedrich von Hohenlohe die Burg und ihren Besitz rund um Mergentheim an den Deutschen Orden. Sie selbst waren nach der Teilnahme an einem Kreuzzug der Ordensgemeinschaft beigetreten und verhalfen dem neuen Ordenssitz mit weiteren Zuwendungen zu Reichtum und Macht. Das „Deutsche Haus zu Mergentheim“ entwickelte sich rasch zu einer blühenden Niederlassung im deutschen Südwesten.

Residenzschloss Mergentheim

Mit dem Hauptsitz kamen repräsentative Räume.

Umgestaltung zum Residenzschloss

Zahlreiche Zusammenkünfte bedeutender Fürsten und Aufenthalte des Kaisers in der Mergentheimer Burg zeugen von der Bedeutung der Ordensniederlassung im ausgehenden 13. Jahrhundert. Ein weiterer wichtiger Schritt in der Geschichte des Deutschen Ordens in Mergentheim erfolgte 300 Jahre später: Infolge der Reformation und der Zerstörung der Burg Horneck verlegte der Deutsche Orden seinen Hauptsitz vorläufig nach Mergentheim. Ende des 16. Jahrhunderts begannen die Hochmeister mit dem Ausbau der Mergentheimer Burg zur Residenz.

Residenzschloss Mergentheim, Kapitelsaal

Der Kapitelsaal: Hier tagten die Hochmeister.

Blütezeit in Mergentheim

Von 1525 bis 1809 regierten insgesamt siebzehn Hochmeister in Mergentheim. In Generalkapiteln wurden Regierungsmaßnahmen, finanzielle Belange und geistliche Fragen entschieden. Das Generalkapitel bildete ursprünglich die richtungsweisend beschlussfassende Versammlung aller Vollmitglieder des Ordens. Da dies logistisch nicht möglich war, beschränkte man sich auf Deputationen der einzelnen Kommenden und Balleien unter Vorsitz der jeweiligen Landmeister. Die Generalkapitel fanden bis zur Aufhebung des Ordens durch Napoleon hier statt.

Ein Schloss – viele Bestimmungen

Nachdem Kaiser Napoleon durch die Säkularisation den Deutschen Orden aufgehoben hatte, erlosch der höfische Glanz in der Mergentheimer Residenz der Hoch- und Deutschmeister. Vor allem im Äußeren Schloss  wurden staatliche Behörden untergebracht. Im Hochschloss wechselten verschiedene Nutzungen: Stadtbücherei, Kleiderfabrik oder eine Ballettschule sind nur einige wenige Beispiele. In staatlicher Hand wurde das einstige Residenzschloss umfassend renoviert und erstrahlt heute wieder in neuem Glanz.

Residenzschloss Mergentheim, Luftansicht

Das Residenzschloss als Anziehungspunkt für Touristen.

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