DEUTSCHORDENSTRADITION VOM MITTELALTER BIS HEUTE
Alles begann mit einer Schenkung der Herren von Hohenlohe im Jahr 1219. Daraus entstand der Sitz des neu gegründeten Deutschen Ordens. Als Mergentheim schließlich zur Zentrale des Deutschen Ordens ausgerufen worden war, wurde die mittelalterliche Wasserburg Ende des 16. Jahrhunderts unter der Regierung mehrerer Hochmeister in eine repräsentative Renaissance-Schlossanlage ausgebaut. Im 18. Jahrhundert kamen barocke Ausbauten wie beispielsweise die Fürstenwohnung und ein Gartenfestsaal hinzu. Außerdem erfuhr der Schlosspark eine Umgestaltung. Wie einflussreich der Deutsche Orden war, zeigt sich bis heute in der eindrucksvollen Architektur des Schlosses. Ihr Werk hat die Jahrhunderte überdauert und ein Besuch führt zurück in beeindruckende, vergangene Zeiten.
HOCHKARÄTIGER UMBAU
1730 nahm Hochmeister Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg, Bruder des Kurfürsten Carl Philipp von der Pfalz, den Neubau der Schlosskirche in Angriff. Unter Hochmeister Clemens August von Bayern, der fünffacher Bischof war (Monsieur de cinq églises), wurde das Bauprojekt nach Plänen von Baumeister Franz Joseph Roth durchgeführt. Dabei nützte der Hochmeister sein familiäres Netzwerk für Mergentheim und holte den Rat des kurbayrischen Hofarchitekten François de Cuvilliés aus München ein. Die hochkarätige Ausstattung des Innenraums zeugt davon, welchen Reichtum und welche Bedeutung der Deutsche Orden damals vereinte.
VON DER RESIDENZ ZUM MUSEUM
Nachdem Kaiser Napoleon im Rahmen der Säkularisation den Deutschen Orden 1809 aufgehoben hatte, erlosch der höfische Glanz in der Mergentheimer Residenz. An die lange Geschichte des mächtigen Ordens, der bis heute vor allem karitativ tätig ist, erinnert die Ausstellung des Deutschordensmuseums im Residenzschloss. Ein Highlight ist der Kapitelsaal. Hier versammelte sich das Generalkapitel, das höchste beschlussfassende Organ des Deutschen Ordens. Noch heute erkennt man die kriegerisch anmutenden Motive bei der Wand- und Deckendekoration, die gewählt wurden, um den Machtanspruch des Ordens sichtbar zu machen.
AUF SPURENSUCHE IM SCHLOSS DER DEUTSCHENMEISTER
1607 wurde die Sakristei am Mergentheimer Münster mit einer Kapelle überbaut. Auftraggeber war Marquardt Freiherr von Eck und Hungerspach, Landkomtur von Österreich und Statthalter des Hoch- und Deutschmeisters Maximilian von Österreich. Doch wer war dieser Statthalter, der der Kapelle ihren Namen gab? Eine Spurensuche im Schloss mit Gang zum Münster stellt ihn am 25. Oktober um 14:30 Uhr vor.
DIE IDEE DER UNENDLICHKEIT
„Unendlich schön. Monumente für die Ewigkeit" – das ist der Titel des aktuellen Themenjahres der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. Über alle Zeiten wollten Menschen Spuren hinterlassen, die ihr eigenes Leben überdauern sollten. Sie strebten nach einer ewigen Schönheit im Rahmen der Kunst und zum Ruhme der Familie. Schlösser, Klöster, Gärten und Burgen von der Zeit der Kelten bis in die Gegenwart sind Zeugen dieser Sehnsucht nach Schönheit und Ewigkeit und strahlen noch heute im alten Glanz. Das Themenjahr wirft mit vielen Veranstaltungen einen Blick auf die Thematik der Vergänglichkeit und macht die unendliche Schönheit der Monumente erfahr- und erlebbar.
SERVICE UND INFORMATION
Sonntag, 25.10.2020, 14:30 Uhr
Marquardt Freiherr von Eck und Hungerspach
Statthalter des Hochmeisters Maximilian I. in Mergentheim
Sonderführung mit Lydia Lauer
Dauer: 1,5 h
Teilnehmer: max. 15 Personen
Preis: pro Person 9,50 €
HINWEIS FÜR DEN BESUCH
Nach der Corona-Verordnung der Landesregierung von Baden-Württemberg sind die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg verpflichtet, die Kontaktdaten wie Name und Vorname, Adresse, Telefonnummer oder E-Mail-Adresse sowie Datum des Besuchs, Uhrzeit (von – bis), Startzeitpunkt der Führung abzufragen. Das Formular zur Kontaktnachverfolgung, das alle Gäste beim Besuch des Residenzschlosses Ludwigsburg abgeben müssen, kann bereits vor dem Besuch auf der Internetseite der Staatlichen Schlösser und Gärten heruntergeladen werden – direkt auf der Startseite bei den Informationen „Corona-Virus COVID-19 Hinweise für Ihren Besuch unserer Monumente“. Damit erleichtern und beschleunigen Gäste die Anmeldung beim Besuch im Monument
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INFORMATION UND ANMELDUNG
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Telefon +49(0)79 31. 5 22 12