ARCHIVSCHRANK AN RESIDENZSCHLOSS MERGENTHEIM ÜBERGEBEN
Neben den Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften der Lorenz-Fries-Schule waren Vertreterinnen und Vertreter der Firma Bembé Parkett aus Bad Mergentheim sowie des Katholischen Jugendreferates des Dekanats Mergentheim am Projekt beteiligt. Bei einem Festakt im Residenzschloss am 19. Oktober mit dem Oberbürgermeister der Stadt Bad Mergentheim, Udo Glatthaar, wurde der sogenannte Lorenz-Fries-Schrank nun offiziell an das Residenzschloss Mergentheim übergeben, das die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg verwalten. Aufgrund der Corona-Pandemie hat sich die Übergabe zeitlich verzögert.
„ENGAGEMENT HAT SICH GELOHNT“
Monika Menth, die Leiterin der zuständigen Schlossverwaltung Weikersheim, ist über das Projekt begeistert: „Alle Beteiligten haben von Anfang an für das Projekt gebrannt und viel Zeit investiert – ihr Engagement hat sich am Ende gelohnt: Der Schrank ist richtig toll geworden!“, schwärmt sie. Maike Trentin-Meyer, Konservatorin der Staatlichen Schlösser und Gärten und die das Projekt seit 2018 von Seiten des Residenzschlosses betreut, lobt das Projektteam: „Was mich besonders beeindruckt: Wie die Lehrlingswerkstatt der Firma Bembé Parkett unter Anleitung von Robert Schöffmann die Entwurfszeichnung von Lorenz Fries umgesetzt hat und auch die Jugendlichen der Lorenz-Fries-Schule daran mitwirken konnten.“ Der Archivschrank sei künftig eine wichtige Station in der Abteilung Stadtgeschichte, so Maike Trentin-Meyer weiter. „Endlich können sich die Besucherinnen und Besucher des Residenzschlosses Mergentheim über das Leben und Wirken von Lorenz Fries interaktiv und spielerisch informieren.“
MIT GROSSER KUNSTFERTIGKEIT GEBAUT
Als Vorlage für den Schrank diente eine Entwurfszeichnung von Lorenz Fries aus der „Hohen Registratur“, einem dreibändigen Nachschlagewerk zum Archivwesen. In der Lehrlingswerkstatt der Firma Bembé Parkett wurde der Schrank nach der Zeichnung erbaut, die Schülerinnen und Schüler der Lorenz-Fries-Schule haben dabei mitgewirkt – und große Geschicklichkeit und Kunstfertigkeit bewiesen. In Anlehnung an alte Bauweisen wurde der Schrank aus massiver Eiche gefertigt und die Schubladenbeschriftungen in Nussbaum intarsiert, das heißt: Sie haben Vertiefungen aus dem Eichenholz ausgehoben und mit Nussbaum die Buchstaben der Beschriftung eingelegt. Der Schrank ist zirka 2,40 Meter breit und zirka 2,30 Meter hoch. Techniken und Maße entsprechen den Beschriftungen der Fries‘schen Zeichnung. Der Archivschrank hat insgesamt 31 Schubladen, die jetzt darauf warten, von Besucherinnen und Besuchern des Deutschordensmuseums geöffnet zu werden: In den unteren Schubladen finden sich bereits Informationen zu Lorenz Fries. Einige Schubladen sind noch leer – hierfür sollen künftig in Kooperation mit den Schülerinnen und Schülern der Lorenz-Fries-Schule weitere Beiträge entwickelt und gestaltet werden.
LORENZ-FRIES-SCHRANK ERINNERT AN BEUTENDEN „SOHN DER STADT“
Lorenz Fries gilt als bedeutendster fränkischer Geschichtsschreiber des 16. Jahrhunderts. Nach seinem Studium in Leipzig und Wien machte er ab 1520 Karriere am Hof der Würzburger Fürstbischöfe – zuerst als fürstbischöflicher Sekretär, dann als Rat und später als Geheimsekretär und Kanzlei-Vorstand. Heute werden zwei Werke mit seinem Namen in Verbindung gebracht: „Die Geschichte des Bauernkrieges in Ostfranken“ und „Die Würzburger Bischofs-Chronik“, die als sein Hauptwerk gilt. Obwohl er 1489 oder 1491 in Bad Mergentheim geboren wurde, erinnert in seiner Geburtsstadt bisher nur wenig an ihn. Genau das wollten Schülerinnen und Schüler der Lorenz-Fries-Schule in Bad Mergentheim ändern: Im Mai 2019 haben sie als Teil der 72-Stunden-Aktion, eine bundesweite Sozialaktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), ehrenamtlich ein Projekt initiiert und sich intensiv mit dem Namensgeber ihrer Schule auseinandergesetzt. Entstanden sind Spielmaterialien und ein Archivschrank, der künftig im ersten Obergeschoss des Residenzschlosses Mergentheim ausgestellt wird, um auf spielerische Weise die Erinnerung an den bedeutenden „Sohn der Stadt“ wach zu halten.
MONUMENTALES RESIDENZSCHLOSS MIT MUSEEN
Das Residenzschloss Mergentheim war fast 300 Jahre lang die Zentrale des Deutschen Ordens in Mitteleuropa. Die monumentale Schlossanlage zeigt die herausragende Bedeutung des Ordens, der von hier aus seine Besitzungen beherrschte und verwaltete. Heute sind im Residenzschloss nicht nur die fürstlichen Prunk- und Wohnräume zu erleben, auch mehrere Museen befinden sich hier. So zeigt das Deutschordensmuseum die Entwicklung des Ritterordens über acht Jahrhunderte.
SERVICE UND INFORMATION
Residenzschloss Mergentheim
ÖFFNUNGSZEITEN
1. April bis 31. Oktober
Mi – So, Feiertag 10.30 – 17.00 Uhr
1. November bis 31. März
Mi – Sa 14.00 – 17.00 Uhr
So, Feiertag 10.30 – 17.00 Uhr
Am 24., 25. und 31. Dezember geschlossen.
PREISE
Schloss
Erwachsene 7,00 €
Ermäßigte 3,50 €
Familien 17,50 €
Schloss mit Führung
Erwachsene 10,00 €
Ermäßigte 5,00 €
Familien 25,00 €
Schloss mit Sonderführungen
Erwachsene 12,00 €
Ermäßigte 6,00 €
Familien 30,00 €
HINWEIS
Es besteht keine Maskenpflicht mehr. Wir empfehlen Ihnen, weiterhin eine Maske zu tragen. Die Maske ist ein effizientes Mittel, um sich und andere vor Infektionen zu schützen.
KONTAKT
Residenzschloss Mergentheim
Schloss 16
97980 Bad Mergentheim
Telefon +49(0)79 31.12 30 60
info@schloss-mergentheim
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