Residenzschloss Mergentheim, Puppe aus der Familie Mörike

Des Lyrikers PüppchenPuppe aus der Familie Mörike

Im Mörike-Kabinett findet sich ein besonders filigraner Schatz aus dem Haushalt des Dichters: eine sehr gut erhaltene Puppe aus Pappmaché von Johann Friedrich Müller. Sie ist eine Leihgabe von Laura Weidelt und ergänzt die Ausstellungsstücke des Kabinetts um den bedeutenden deutschen Lyriker.

Residenzschloss Mergentheim, Puppe aus der Familie Mörike

Ein besonderes Unikat aus der Vergangenheit, die Mörike-Puppe.

BESONDERES EINZELSTÜCK

Im Kabinett zu Ehren von Dichter Eduard Mörike (1804 – 1875) gibt es neben dem Herzstück der Sammlung – dem Haushaltsbuch von Eduard Mörike – ein weiteres besonderes Unikat. Die 35 Zentimeter große Pappmaché-Puppe wurde zwischen 1805 und 1810 von Johann Friedrich Müller, einem Maskenmacher und Hersteller von Gips- und Wachsfiguren, angefertigt. 1805 erhielt der gebürtige Sonnenberger das Privileg zur Fertigung und zum Vertrieb von Pappmaché-Waren. Die Mörike-Puppe ist ein sehr gut erhaltenes Einzelstück, das zahlreiche unverkennbare Merkmale aufweist.

LIEBEVOLL VON HAND GEFERTIGT

Der sehr gute Erhaltungszustand der Puppe spricht dafür, dass sie in der Familie Mörike mit viel Sorgfalt behandelt wurde. Noch immer sind alle Details zu erkennen: sowohl die fein aufgemalten dunkelbraunen Haare, die das rundliche Gesicht umspielen, als auch die zarten Gesichtszüge. Den Kopf schmückt eine weiße Haube mit Kinnband und Spitzentuch – blaue Bänder in aufwändiger Schlaufenbindung ergänzen den üppigen Kopfschmuck. Eine rosafarbene Robe aus Seide im Empire-Stil mit floralen Details in Höhe der Taille bedeckt den Lederkörper. Über dem Kleid trägt die Puppe eine Kombination aus Cape- und Schultermantel mit pelzähnlichem Besatz.

Residenzschloss Mergentheim, Puppe aus der Familie Mörike

Filigrane Details schmücken die Puppe.

Residenzschloss Mergentheim, Übergabe der Puppe aus der Familie Mörike von Leihgeberin Laura Weidelt an die Konservatorin.

Die Übergabe der Puppe von der Leihgeberin an die Konservatorin.

LEIHGABE EINER SAMMLERIN

Laura Weidelt, Leihgeberin und passionierte Sammlerin, erhielt die Puppe bereits in den 1960er-Jahren von einer älteren Dame, nachdem sie über eine Zeitungsanzeige auf ihre Sammelleidenschaft aufmerksam machte. Die frühere Kunststudentin hat die Vermutung, dass es sich bei der Dame um eine Nachfahrin Mörikes gehandelt haben könnte. Um die antike Mörike-Puppe noch zu ihren Lebzeiten in den richtigen Händen zu wissen, entschied sich Laura Weidelt jüngst dazu, die Puppe als vorübergehende Leihgabe an das Residenzschloss Mergentheim zu übergeben.

Residenzschloss Mergentheim, Mörike-Kabinett

Die rund 100 Exponate im Mörike-Kabinett erinnern an die Jahre des Dichters in Mergentheim.

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