Residenzschloss Mergentheim

Im Zentrum der MachtDie Neue Fürstenwohnung

Der Weg zu einer Audienz mit dem Hochmeister des Deutschen Ordens führte Bittsteller und Gäste durch die Fürstenwohnung. Sie bestand aus mehreren Räumen auf einer Achse: Diese sogenannte Enfilade ist ein typisch barockes Raumelement. Die Räume sind mit ihrer Ausstattung in den Zustand von 1809 zurückversetzt worden.

Residenzschloss Mergentheim, Neue Fürstenwohnung

Ein prunkvoller Warte- und Aufenthaltsraum.

Das Bilderzimmer

Im Bilderzimmer vermitteln dicht nebeneinander platzierte Gemälde einen Eindruck von der einstigen Atmosphäre dieses prunkvollen Raums. Bei der Inventur von 1809 hingen hier 51 Gemälde, die bislang nicht aufgefunden werden konnten. Die ehemalige Barockgalerie wurde deshalb mit vergleichbaren Werken anschaulich gemacht. Die Funktion des Bilderzimmers als Warte- und Aufenthaltsraum lässt sich aus der damaligen Möblierung erahnen: vier Spieltische, 14 Stühle und zwei Kanapees luden zum Verweilen ein.

Residenzschloss Mergentheim, Vorzimmer der Neuen Fürstenwohnung

Hier warteten Gäste auf ihre Audienz.

Das Vorzimmer

Das Vorzimmer war einst mit Tapisserien ausgestattet, deren Aussehen und Herkunft nicht überliefert worden ist. Zur Möblierung gehörten laut Inventar von 1809 ein großer Spiegel, ein großer, sechsarmiger Kronleuchter, eine große Tischuhr, zwei Tische, zwei große Sofas und 10 Armsessel. Besonders bemerkenswert ist der Deckenstuck: Fantasievolle Drachen, Störche, Reiher und exotische Vögel schmücken den Raum. In den vier Ecken symbolisieren Puttenköpfe die vier Jahreszeiten.

Residenzschloss Mergentheim, Stuck-Drache

Detailreicher Stuck.

Das Audienzzimmer

Als Höhepunkt der Enfilade stand im Audienzzimmer der Thron auf einem Podest unter einem Baldachin aus rotem Samt. Der Hochmeister empfing hier seine Gäste und Bittsteller oder hörte den Vortrag seiner Hofbeamten an. Da die meisten Besucher nach der Hofetikette ohnehin stehen mussten, wenn der Fürst saß, gab es, laut dem Inventar von 1809, im Raum nur einige Sessel für ranghohe Personen. Das heute zu sehende Thronensemble ist dem in der Würzburger Residenz nachempfunden.

Residenzschloss Mergentheim, Schlafzimmer der Neuen Fürstenwohnung

Auf dem Porträt ist Hochmeister Clemens August von Bayern zu sehen.

Audienzen im Schlafzimmer

Das Paradebett fungierte im 18. Jahrhundert immer wieder als Thron, denn hohe Gäste wurden zum Empfang ins Schlafzimmer gebeten. Im Inventar ist ein Bett eingetragen: Es hatte einen Baldachin und Vorhänge aus rotem Damast, passend zur Wandbespannung. Die prächtige Stuckdecke im Schlafzimmer mit symmetrisch angeordneten Stuckrocaillen ist bemerkenswert. An den Nebenräumen – Frisierkabinett, Garderobe, Bedientenzimmer – vorbei gab es einen bequemen, nicht öffentlichen Zugang zur Empore der Schlosskirche.

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