Residenzschloss Mergentheim, Schlosspark, gelbe Wildtulpe, Nahaufnahme

Vom Aussterben bedrohtWildtulpen

Jedes Jahr blühen ab Mitte April zahlreiche leuchtend gelbe Wildtulpen im Mergentheimer Schlosspark. Die Pflanzen sind ein wahrer Hingucker – und eine Seltenheit. Denn die „Wilde Tulpe“ ist vom Aussterben bedroht. Ihr Vorkommen im Schlosspark ist eine Besonderheit.

Zeichnung einer Wildtulpe aus Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé: Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz. Gera 1885

Illustration einer Wilden Tulpe (Tulipa sylvestris).

Von Südeuropa in den Norden

Der botanische Name der Wildtulpe lautet „Tulipa sylvestris“. Ihre Heimat war ursprünglich in Südeuropa. Im 16. Jahrhundert gelangte sie über die Alpen, wo sie die Gärten von Schlössern und Klöstern zierte. Die Weinbergstulpe gehört zu den „Stinsenpflanzen“: Einmal von Menschen an einen Ort gebracht, verbreiten und verwildern diese Pflanzen ohne menschliches Zutun. Die Wildtulpe liebt sonnige und warme Standorte mit nährstoffreichen, kalkhaltigen Böden – im Schlosspark findet sie ideale Bedingungen.

Eine seltene Zierpflanze

Ab Mitte April recken sie im Schlosspark wieder ihre malerischen Köpfe in die Höhe: leuchtend gelbe Tulpen. Die „Wilden Tulpen“ oder „Weinbergstulpen“ sind eine wahre Rarität. Die Pflanze ist die einzige wildwachsende Tulpe Deutschlands – und vom Aussterben bedroht. In der Gartenanlage des Residenzschlosses war die Wilde Tulpe bis vor wenigen Jahren nur vereinzelt vorhanden. Heute sind ihre Bestände deutlich größer. Sie ist vor allem im Bereich des östlichen Schlossgrabens zu finden.

Residenzschloss Mergentheim, Schlosspark. Gelbe Wildtulpen blühen
Residenzschloss Mergentheim, Schlosspark, gelbe Wildtulpe, Nahaufnahme
Residenzschloss Mergentheim, Schlosspark, gelbe Wildtulpen blühen auf einer Wiese

Die Wilde Tulpe war besonders im 16. Jahrhundert eine beliebte Zierpflanze in den Gärten von Schlössern und Klöstern.

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Auch im Schlossgarten Weikersheim, der nur wenige Kilometer entfernt ist, blühen Wildtulpen: Sie sind bei der sogenannten Nachtigall, einem baumbestandenen Wall entlang der Tauber, zu finden.